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1. Für Präparandenanstalten - S. 254

1912 - Breslau : Hirt
254 C. Länderkunde. Im Golf von Aden gehört den Franzosen der Hafen Obok mit kleinem Hinterland, von dem aus eine Bahn nach Abeffiuieu hinaufführt. 5. Abessinien ist dem Deutschen Reich an Größe etwa gleich, der Ver- kehr mit Europa geht über das italienische Massäua. Die Einwohner sind dem Namen nach Christen und stehen unter dem Negns (= Herrscher). 6. Die Portugiesen besitzen die wichtige Wein- und Fremdeninsel Ma- deira, die Kapverdischen und die Kakaoinseln Säothome und Principe. 7. Spanien besitzt Kamerun gegenüber die Inseln Fernando Poo und Annoböm, d. i. Neujahr (s. § 407). 8. Die Negerrepuplik Lilieria (f. § 398). § 406. 9. Marokko könnte wegen seiner hohen Fruchtbarkeit und seiner guten Bewässerung eins der gesegnetsten Länder der Erde sein. Aber die mohammedanische Bevölkerung ließ die natürlichen Gaben des Landes nn- ausgenutzt, und vor den Toren Europas wohnt hier eine Bevölkerung von großer Unwissenheit und fanatischem Haß gegen Fremde. Die eine Haupt- stadt ist Fes, nach der die dort gefertigten roten Mützen der Mohamme- daner heißen, die andere das herrlich gelegene Marokko. In Tanger, an der Straße von Gibraltar, haben die auswärtigen Konsuln ihren Sitz. Spanien besitzt außer den Kanarischen Inseln Gibraltar gegenüber die Festung Eeuta [ße-uta] und einen Küstenstrich südlich von Marokko. Das Land, nach dessen Besitz Frankreich strebt, ist ein wichtiges Absatzgebiet auch für deutsche Waren und im S reich an Kupfererzen. 10. Algerien oder Algier gehört seit 1830 den Franzosen. Im Alter- tum war es das „Nomadenland", Nnmidien, dessen treffliche Reiter einst Hannibal über die Alpen führte. Noch jetzt sind die Bewohner als Reiter und Pferdeliebhaber berühmt. Hier stehen die bekannten französischen Re- gimenter der Znaven und Turkos, auch die berüchtigte Fremdeulegiou, eine Söldnertruppe, die sich aus allerlei veruuglückten Existenzen zusammen- setzt. Die Berichte der Flüchtlinge erzählen von entsetzlichen Strapazen für kargen Lohn. Der wichtigste Ort ist Alger [tilge1], mit Marseille durch Kabel und regelmäßige Dampferlinien verbunden. Die Franzosen haben unter großen Opfern, namentlich durch Anlage Artesischer Brunnen, die Kultur sehr gefördert. Algier ist das Hauptland für Korkeiche, es liefert außerdem für den Handel Gemüse, Öl, Wein und Halsagras. Die Aus- beutung der großen Eisen- und Phosphatlager führte zur Ausbreitung des Eisenbahnnetzes. 11. Tunis. Im Altertum war das Laud wegen seiner Fruchtbarkeit die Kornkammer Italiens; durch schlechte Regierung kam es arg herunter, bis 1881 die französische Schutzherrschaft bessere Verhältnisse herbeiführte. Hauptstadt ist Tunis, in dessen Nähe sich das Trümmerfeld von Karthago befindet. Die Franzosen beanspruchen auch die westliche Hälfte der Sahara. 12. Ter türkische Besitz umfaßt Ägypten, das aber ganz unter englischem Einfluß steht und von 6000 Mann englischer Truppen besetzt ist. Auch 1 Das g ist französisch zu sprechen.

2. Deutsche Geschichte - S. 110

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
110 Dar Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519—1648. immer knapper wurden und unter den Belagerten Hungersnot ausbrach. Endlich gelang es im Jahre 1535 den Bischöflichen unter Beihilfe von Verrätern, in die Stadt einzudringen und sie nach hartem Kampfe einzunehmen. Bockelson und seine Genossen wurden unter großen Martern hingerichtet, und noch heute sieht man an einem der Kirchtürme Münsters die eisernen Käfige, in denen man ihre Leichen aufgehängt hatte. Die Bevölkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurückgeführt. Karls V. Kriege. »egen Tunis § 117. Indessen hatte Karl v. eine Reihe äußerer Kriege zu führen, und aiigicr- ^ldzüge unternahm er gegen die türkischen Seeräuber, welche von den sogenannten Barbareskenstaaten Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer beherrschten, die Küsten unsicher machten und den Handel lahmlegten. Auf dem ersten Feldzug wurde Tuuis unter Beihilfe der sich empörenden Christensklaven genommen und große Beute gemacht. Dagegen mißglückte ein Zug gegen Algier völlig; Stürme vernichteten einen Teil der Flotte, und nur mit Mühe konnte der Kaiser die Reste des Heeres nach Spanien zurückführen. Krieg gegen Karl hatte ferner einen dritten und vierten Krieg gegen 8roni1' Franz I. zu führen; erst11544 wurde ein Friede geschlossen, in dem Franz endgültig auf Italien verzichtete. Im nächsten Jahre kam auch ein W a s s e n st i l l st a n d mit S u l e i -man zustande, dem freilich ein großer Teil Ungarns mitsamt der Hauptstadt Ofen überlassen werden mußte. Karl V. konnte endlich daran denken, den lange geplanten Glaubenskrieg gegen die deutschen Protestanten zu söhnn. C. vom schmallraldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 1546—1555. Der schmalkaldische Krieg. 1546—1547. Gründe und § 118. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Wider-Ä* willen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen, nicht als katholischer Christ allein, sondern auch als Kaiser; denn in jeder Kräftigung des Protestantismus muhte er eine Verstärkung des Widerstandes gegen seine kaiserliche Gewalt sehen. Er hoffte jetzt, durch einen glücklichen Krieg in Deutschland die Glaubenseinheit und zugleich das Ansehen des Kaisertums wiederherzustellen. Einen Anlaß zum Kriege bot ihm die Weigerung der evangelischen Fürsten das Konzil zu besuchen, das eben jetzt im Jahre

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 175

1902 - Karlsruhe : Lang
175 -— stoßen, nicht weit von der Stadt Jssns, stellte sich ihm der Perserkönig Darius Kodomannns mit einem gewaltigen Heere entgegen, um ihm das Eindringen in Syrien zu wehren. Alexander besiegte mit ungefähr 40000 Mann die fünffache Übermacht der Perser. Nunmehr eroberte Alexander Syrien und Palästina. Die große phönizische Handelsstadt Tyrus leistete ihm hartnäckigen Widerstand; nach siebenmonatlicher Belagerung ward sie erstürmt und zerstört. Ägypten, das seit 200 Jahren unter persischer Herrschast stand, wurde ohne Schwertstreich unterworfen. In günstiger Lage an der Nordküste Ägyptens wurde von Alexander die Stadt Alexandria gegründet, die bis ans den heutigen Tag der bedeutendste Handelsplatz im östlichen Teile des Mittelmeeres geblieben ist. Aus Ägypten zog Alexander wieder nach Asien, besiegte (331) den Perserkönig bei Gangamela am Tigris, eroberte Babylon und zuletzt auch Susa und Persepolis, die Hauptstädte des Persischen Reiches, und unterwarf sich in den nächsten sechs Jahren nicht nur das ganze Perserreich, sondern auch die östlich gelegenen Länder bis zum Indus. Durch Anlage von Straßen und Kanälen, durch Gründung von Festungen und Handelsplätzen, an denen sich Handelsleute und Gewerbetreibende aus Griechenland ansässig machten, wurde die Herrschaft des Königs sicher gestellt und griechische Sitte, Sprache und Bildung im fernen Osten verbreitet. Alexander wählte Babylon zu seiner Residenz. Von hier aus regierte er sein ausgedehntes Reich mit Einsicht und Kraft, freilich nicht jo_ lange, daß er fein Vorhaben, die griechische Bildung und Gesittung in den Morgenländern zu begründen und auszubreiten, hätte durchführen können. Schon im Jahre 323 starb er nach kurzer Krankheit. Nach seinem Tode entstand blutiger Streit um die Herrschaft unter feinen Heerführern, die zuletzt das Reich unter sich verteilten. Iii. Won den Wömern. 1. Die Stadt Rom. Auf dem linken Ufer des Tiberstromes, etwa drei Meilen von dessen Mündung entsernt, wurde um das Jahr 750 vor Christi Geburt die Stadt Rom gegründet. Von ihren Gründern Romulus und Remns berichtet die Sage, sie seien Zwillingsbrüder von königlichem Geschlechte gewesen; nach der Gründung der Stadt seien sie in Zwist geraten, und Romulus habe den Remns erschlagen. Auf Romulus, den ersten König der neuen Stadt, folgten noch sechs Könige; der letzte hieß Tarqninius der Stolze. Sein Sohn beleidigte eine Frau aus vornehmem Geschlechte; infolgedessen bewirkten die Adeligen einen Aufstand, der König

4. Deutsche Geschichte - S. 110

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
110 Das Zeitalter der religisen Kmpfe 15191648. immer knapper wurden und unter den Belagerten Hungersnot ausbrach. Endlich gelang es im Jahre 1535 den Bischflichen unter Beihilfe von Verrtern, in die Stadt einzudringen und sie nach hartem Kampfe einzunehmen. Bockelson und seine Genossen wurden unter groen Martern hin-gerichtet, und noch heute sieht man an einem der Kirchtrme Mnsters die eisernen Kfige, in denen man ihre Leichen aufgehngt hatte. Die Be-vlkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurckgefhrt. Karls V. Kriege. Segen Tunis y 117. Indessen hatte Karl V. eine Reihe uerer Kriege zu führen. Zwei Feldzge unternahm er gegen die trkischen Seeruber, welche von den sogenannten Barbareskenstaaten Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer beherrschten, die Ksten unsicher machten und den Handel lahm-legten. Auf dem ersten Feldzug wurde Tunis unter Beihilfe der sich emprenden Christensklaven genommen und groe Beute gemacht. Dagegen miglckte ein Zug gegen Algier vllig; Strme vernichteten einen Teil der Flotte, und nur mit Mhe konnte der Kaiser die Reste des Heeres nach Spanien zurckfhren. Kricg^gegen Karl hatte ferner einen dritten und vierten Krieg gegen 5 h Franzi, zu führen; erft'1544 wurde ein Friede geschlossen, in dem Franz endgltig auf Italien verzichtete. Im nchsten Jahre kam auch ein Waffen st ill st and mit Sulei-man zustande, dem freilich ein groer Teil Ungarns mitsamt der Hauptstadt Ofen berlassen werden mute. Karl V. konnte endlich daran denken, den lange geplanten Glaubenskrieg gegen die deutschen Protestanten zu fuhren. I C. Pom schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 15461555. Der schmalkaldische Krieg. 15461547. Grnde und 118. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Wider-willen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen, nicht als katholischer Christ allein, sondern auch als Kaiser; denn in jeder Krftigung des Protestantismus mute er eine Verstrkung des Widerstandes gegen seine kaiserliche Gewalt sehen. Er hoffte jetzt, durch einen glcklichen Krieg in Deutschland die Glaubenseinheit und zugleich das Ansehen des Kaisertums wiederherzustellen. Einen Anla zum Kriege bot ihm die Weigerung der evangelischen Fürsten das Konzil zu besuchen, das eben jetzt im Jahre

5. Geschichte des Mittelalters - S. 156

1888 - Wiesbaden : Kunze
156 Dritte Periode des Mittelalters. von Jerusalem ein. Als Sultan Kamils Sohn und Nachfolger in Ägypten das Reich Saladins wieder herstellen wollte und seinen Oheim, den Sultan von Damaskus, mit Krieg überzog, schloß dieser ein Bündnis mit den Christen. Der Sultan von Ägypten ries deshalb die von den Mongolen aus Persien verdrängten wilden Cho-waresmier zu Hilfe, deren Reich ein Sklave der Seldschucken gegründet und über Persien bis Indien ausgedehnt hatte. Die türkischen Scharen fielen in Palästina ein und eroberten 1244 Jerusalem, wo sie grausam wüteten und die heiligen Orte verwüsteten. Dann besiegten sie das Christenheer bei Gaza, sodass Jerusalem für die Christen wieder verloren war und nur Akkon und einige andere Küstenstädte in ihrem Besitze blieben. Als diese traurige Botschaft 1244 nach Frankreich kam, lag der König Ludwig Ix. (der Heilige), ein frommer, gerechter und allgemein geliebter Fürst, an einer schweren Krankheit darnieder. Während derselben that er das Gelübde, einen Kreuzzug zu unternehmen, wenn er wieder genese, und ließ den Erzbischof von Paris kommen, damit dieser ihn mit dem Kreuze bezeichne. Nachdem er wieder gesund geworden war, brach er 1248 mit vielen seiner Edeln auf und segelte mit 1800 Schiffen über Cypern nach Ägypten, um den Sultan von Ägypten, der Palästina beherrschte, in dem mächtigsten Teile seines Reiches zu bekämpfen. Das Glück begünstigte ihn. Damiette fiel 1249 in seine Hände und die Türken wurden geschlagen. Aber anstatt Alexandria anzugreifen, bewog Ludwig den Statthalter von Kairo zum Abfalle vom Sultan von Ägypten und wies, obwohl der letztere dem Könige für Damiette und die Gefangenen ganz Palästina anbieten ließ, diese Anträge zurück. Auf dem Wege nach Kairo erlitt jedoch das französische Heer 1250 eine vollständige Niederlage, und die Flotte wurde durch griechisches Feuer vernichtet. Ludwig geriet mit seinen Brüdern und vielen Rittern in Gefangenschaft, aus welcher sie sich nur durch Räumung Damiettes und Zahlung eines bedeutenden Lösegeldes befreien konnten. Darauf ging Ludwig nach Akkon, das er in guten Verteidigungszustand setzte, und verweilte daselbst bis 1254, dann erst kehrte er nach Frankreich zurück. Der siebente Kreuzzug 1270. Im Jahre 1268 empörten sich die im Solde des Sultans von Ägypten stehenden Mamelucken, töteten den Sultan und bemächtigten sich der Herrschaft des ägyptischen Reiches. Da hielt Ludwig Ix., der sein Gelübde noch nicht gelöst glaubte, die Zeit zu einem neuen Kreuzzug für günstig. Er segelte in hohem Alter 1270 mit einer Flotte ab, wandte sich

6. Das Mittelalter - S. 40

1893 - Leipzig : Dürr
oströmischen Reiches schien das Unternehmen zu begünstigen. Aber so leicht ergab sich die Hauptstadt doch nicht. Sieben Sommer hintereinander belagerten die Araber vergeblich Konstantinopel. Die Festigkeit der Mauern, der verzweifelte Widerstand der Bewohner und besonders das griechische Feuer vereitelten alle ihre Anstrengungen. Das griechische Feuer, von dem Syrer Kalliuikos erfunden, war eine Masse, die unter dem Wasser fortbrannte. Durch dicke Röhren hiu-durchgeschleudert, that es den feindlichen Schiffen großen Schaden. Das Geheimnis dieser Mischung ist verloren gegangen und bis heute nicht wieder aufgefunden worden. Auch bei einem späteren Angriffe auf Konstantinopel (im Anfange des achten Jahrhunderts), von der Land-nnd Seefeite aus, zerstörte das griechische Feuer die Schiffe und Wurf-mafchinen und zwang die Mohammedaner, die Belagerung aufzuheben. Glücklicher waren die Omajjaden in Nordafrika. Hier drangen sie allmählich bis zum Atlantischen Ocean vor; die christliche Kultur, die kurz vorher noch in Blüte gestanden hatte, wurde dabei vernichtet. Die Urbewohner, Berbern, verschmolzen mit den Arabern zu einem Volke, welches den Namen Mauren führte. Der Statthalter von Nordafrika, der mit Feuer und Schwert furchtbar wütend bis zur Westküste vordrang, war Musa. Die Meerenge an den „Säulen des Herkules" (Straße von Gibraltar) konnte seinen Eroberungsdrang nicht aufhalten, das reiche, wohlangebaute Spanien lockte ihn mit unwiderstehlicher Gewalt. Hier war die Westgotenherrfchaft bald in Verfall geraten. Der üppige Süden hat nie einen guten Einfluß auf die ungestümen germanischen Krieger der Völkerwanderung gehabt. Zu ihrem Verderben hatten sie sich der entarteten römischen Bevölkerung angeschlossen und mit derselben in einem wüsten Genußleben gewetteifert. Besonders das Königsgefchlecht war durch Verbrechen und Intriguen tief gesunken. Musa schickte seinen Ixnterfelbherrn Tarik mit vier Schiffen und einer kühnen Reiterschar hinüber. Als ihm ein verwegener Streifzug durch Andalusien gelungen war, holte er ein größeres Heer nach und eroberte den steilen Felsen, der ihm zu Ehren Gibraltar (Gebet al Tarik) genannt wurde. Nun erst kam der Westgotenkönig Roder ich herbei, und bei Bceres de la Frontera nötigte er den Gegner zur Schlacht (711). Zwei Tage lang schwankte der Sieg hin imd her, die blutgetränkte Ebene zitterte unter dem Huffchlage der Rosse. Roderich, im goldbefetzten Purpurgewande, mit der Perlenkrone auf dem Haupte, leitete von einem mit weißen Maultieren bespannten, elfenbeinernen Wagen aus den Kampf und zeigte sich wiederholt im Vordertreffen. Als ihn Tarik ant dritten Tage zu Gesicht bekam, sprengte er mit den Seinen aus ihn los, und Roderich fiel int Getümmel. Sein Haupt

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 214

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 214 — und gediente Soldaten gemeldet, als nötig waren. In den großen schönen Hamburgischen und bremischen Seedampfern wurden die neugebildeten Regimenter hinübergeschafft. Und drüben, in Südwest-Afrika, zeigten sie, daß Tapferkeit vor dem Feinde, Ausdauer unter den größten Anstrengungen und Entbehrungen, Unerschrockenheit angesichts des Todes immer noch im deutschen Heere leben. Außer den gewandten und grausamen Gegnern war am schlimmsten der Wassermangel bei glühendem Sonnenbrände während langen Märschen und oft mehrtägigen Gefechten. (Es war wie in den Kreuzzügen, „lvie Kaiser Rotbart lobesam" in Palästina, so marschierten die Krieger in der südafrikanischen Steppe. „Und mancher deutsche Reiter-mann fjat dort den Trunk sich abgetan! Den Pferden war so schwach der Magen, Fast nutzte der Reiter die Mähre tragen" 7. Der Feldzug in China. Noch vor dem südwestafrikanischen Krieg hatten deutsche Soldaten im fernen China zu Felde ziehen müssen-Die fremdenfeindlichen Chinesen waren erbost über die vielen in ihrew Lande ansässig gewordenen (Europäer. Im Jahre 1900 brach, tiw ohne Begünstigung der chinesischen Regierung, in der Hauptstadt Peking ein Aufstand aus, in dem die Boxer — so hießen die (Empörer — auch den deutschen Gesandten ermordeten. Die bedrohten Europäer verschanzten und verteidigten sich in einem Palaste. Da schickten Deutsche land, England, Frankreich, Japan und die vereinigten Staaten von Amerika Truppen nach China, die unter deutscher Leitung Peking eroberten, die dort eingeschlossenen Europäer befreiten und später rns Innere, bis an die große Mauer vordrangen. Zu eigentlichen Kämpf elj zu Lande ist es nicht gekommen, aber tapfer hat das Kanonenw „Iltis" gegen die mächtigen Caltuforts gekämpft. Der Mörder des deutschen Gesandten wurde hingerichtet. 88. Die ersten drei deutschen Kaiser. 1. Uaiser Wilhelm I. (—1888). Die in den letzten Kap»1*' geschilderten Begebenheiten sind geschehen, während sich das neug^ gründete Deutsche Reich nach dem französischen Kriege unter drei Kaiser glücklicher Friedensjahre erfreute, abgesehen von den Kolons; kämpfen. Der an Siegen reiche Kaiser Wilhelm l. erwies sich ruhmvoll geführten Kriegen als Friedensfürst. Er erreichte el

8. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 90

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
90 Mittlere Geschichte. Übung gewachsen, dabei zoi'nmüthig, habsüchtig und schlau wie wenige. Ihn riesen eifersüchtige römische Feldherrn uach Afrika herüber. Er landete 429 mit 50000 Mann und wüthete mit unerhörter Grausamkeit gegen Felder und Städte. 9iach 10 Jahren eroberte er auch Neu-Karthago mid gebot bei Todesstrafe den Einwohnern, alles Gold, Silber, Edelsteine auszuliefern. Sein Reich erstreckte sich nun 90 Tagreisen weit an der Küste. Er beherrschte das Mittelmeer, eroberte Sizilien, Sardinien, Korsika und segelte jährlich auf Beute aus, als wäre er Bluträcher der alten Karthager. Er war es auch, der die Hunnen 311 e*nem Zufall in die römischen Gebiete einlud. Die Hunnen waren bis daher in unsteten Raubzügen, die Donau entlang, umhergezogen. Um 444 vereinigte sie wieder ihr König Attila. Dieser hatte auch einen unansehnlichen Körper, aber einen seltenen Herrschergeist. Er glaubte das Schwert des Kriegsgottes zu führen und dadurch zur Herrschaft der Erde bestimmt zu sein. Er ward eine Gottesgeisel für viele Völker; so fürchterlich hatte noch kein Eroberer gehaust. Bis China hinein erstreckte sich der Schrecken vor ihm; und nun (451) wälzte sich in wirbelndem Sturme sein Heer von 700000 Mann durch Deutschland herauf und über den Rhein nach Gallien. Seine Erscheinung überbot alle bisherigen Schrecknisse. Indessen gelang es dem tapfern Römer Atztius, in der gemeinschaftlichen Noth Franken, Burgunder, Westgothen, Römer zu vereinigen. Bei Ehalons in der Champagne stießen die Heere auf einander. Die Völker des ganzen Europa von der Wolga bis zum west-licheu Ocean standen einander gegenüber. Die Schlacht war eine der schrecklichsten, die je geliefert worden sind; denn 162000 Todte sollen den Wahlplatz bedeckt haben; und es entstand die Sage, daß drei Tage lang noch die Schatten der Erschlagenen mit einander gekämpft und Blutströme die Leichname weggeschwemmt hätten. Attila zog sich in seine Wagenburg und weiter zurück. Im folgender! Jahre fiel er iu Oberitalien ein; und auch hier

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 167

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
s Die Reformation. 167 in Spanien und Italien, ihn so vielfach einluden? Aber sein kaltes Gemüth begriff nicht die Größe seiner Zeit. Am meisten beschäftigte ihn Franz l. von Frankreich, mit dem er vier ernsthafte Kriege zu führe« hatte, bei denen es sich in der Regel um den Besitz vou Mailaud handelte, weßwegen Italien der Hauptschauplatz der Kriege war. Viele Verwickelungen führten beide Fürsten herbei; deuu der Papst, wie sich von selbst versteht, uudheinrich Vl!I. von England, auch Dänemark und Schweden, selbst der türkische Sultan Su leim an H., wurden in den Kreis der Interessen hereingezogen. Einmal, schon 1525, wurde Frauz Karls Gefangener nach der Schlacht bei Pavia, und erst nach einem Jahre unter harten Bedingungen, von denen er aber keine einzige hielt, wieder freigelassen. Ein ander Mal (1527) erstürmten Karls Miethstrnppen die Mauern Roms, nahmen den Papst gefangen und verübten Monate lang solche Greuel in dieser Stadt, daß man selbst die Verheerungen der Vandalen für nichts dagegen achtete. Dazwischen hinein machte Karl Kriegszüge nach Algier und Tunis; und 1535 befreite er 20,000 Christensklaven aus den Händen des furchtbaren Seeräubers Hayrabb in. Bei einem zweiten Zuge bahin raubten ihm wibrige Stürme den größten Theil seiner Armee und Flotte. Was sollen wir aber von diesen Dingen viel erzählen, die in der Weltgeschichte kaum eine andere Stellung haben, als daß sie sollten die Ungewitter, die über der Reformation und dem deutschen Reiche schwebten, zur Seite ableiten? Denn gegen beide hatte Karl Böses im Sinne. Während aber in Italien die Heere einander aufrieben, wurzelte die Reformation unter einem steten Landfrieden, dessen sich Deutschland erfreute, so unerschütterlich fest und tief, daß Karl, als er enblich Ernst brauchen wollte, nichts mehr vermochte. Des Herrn Hand war ihm zuvorgekommen; und er starb (s. § 71) mit dem briickeuben Gefühle, seine Rolle unrichtig gespielt zu haben (1558).

10. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 257

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit, 257 eröffnen Zn sönnen hoffte. Man willigte gerne in den Vorschlag ein; und mit Trnppen, Gelehrten und Künstlern aller Art trat er die Heerfahrt an. Die Insel M a l t a wnrbe ihm mit allen ihren Schätzen von beit Malteserrittern überlassen; am 2. Jnli 1798 landete er bei Alexandrien, das er schon Tags daraus erstürmte. Er brang durch die Wüste und schlug die Mamelucken in der Nähe der Pyramiden. Aber schon am 21. Aug. vernichtete der englische Admiral Nelson seine Flotte, die bei Abnkir vor Anker lag; und nur 4 Schiffe der Franzosen entkamen. Napoleon erschrak; denn nun tonnte ihm's um das Nachhausekommen bange sein. Dennoch besetzte er ganz Aegypten, traf auch neue Negierungseinrichtungen ; und da in Syrien ein türkisches Heer sich gegen ihn rüstete, brach er selbst dahin auf. Den Einwohnern stellte er sich als einen Gottgesandten dar, ließ aber Jaffa schrecklich verwüsten, und 4000 gefangene Muselmanen, denen er nicht traute, am Meeresufer in einzelnen Haufen theils erschießen, theils niederstechen. Das mußte er vor der Stadt Akka schwer büßen. Nach acht vergeblichen Stürmen, zwischen denen er auch am Tabor eine Entsatzarmee zurücktrieb, mußte er den Rückzug antreten. Das Geschütz, das er ans Mangel an Pferden nicht fortbringen konnte, ließ er in's Meer werfen; mit kaum der Hälfte seiner Truppen kam er Juni 1799 wieder in (£airo an. Jetzt sah er ein, daß sich zu Haus für ihn wohl mehr machen ließe als in Aegypten. Er entkam glücklich den englischen Kreuzern und traf, mit großen Entwürfen beschäftigt, (Okt.) zu Paris ein. Das ägyptische Heer, noch 15,000 Mann, erlitt später schreckliche Niederlagen; und geringe Reste kamen nach zwei Jahren ans englischen Schissen wieder nach Frankreich. In Europa stand der Krieg wieder in lichten Flammen; denn die Gewaltthätigkeit der Direktoren kannte feine Grenzen. Rom, die Schweiz, Neapel machten sie ohne Weiteres durch ihre herrischen Generale zu Gleichheitsrepubliken; dem König von Sardinien nahmen sie 11**
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